Innovation im Unternehmen: Was kann gefördert werden? - Symbolbild für Innovation - Roboterhand berührt Menschenhand vor digital anmutendem Hintergrund

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Innovation im Unternehmen: Was kann gefördert werden? - Symbolbild für Innovation - Roboterhand berührt Menschenhand vor digital anmutendem Hintergrund

Innovation im Unternehmen: Was kann gefördert werden?

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Innovationen sind der Motor für Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherheit. Ob neue Produkte, digitale Geschäftsmodelle oder nachhaltige Prozesse: Wer Innovation im Unternehmen aktiv gestaltet, kann nicht nur technologische Fortschritte erzielen, sondern auch von attraktiven Förderprogrammen profitieren. Die öffentliche Hand unterstützt gezielt Vorhaben, die innovativen Wandel vorantreiben, mit attraktiven Förderungen und nicht rückzahlbaren Zuschüssen.

Doch welche Innovationen gelten überhaupt als förderfähig? Wie hoch können die Zuschüsse ausfallen? Und welche Förderprogramme passen zu Ihrem Projekt? Erfahren Sie, was alles möglich ist – und wie Unternehmen mit der richtigen Förderstrategie ihre Innovationskraft stärken können.

Welche Innovationen können gefördert werden?

Grundsätzlich gilt: Nicht rückzahlbare Fördermittel für Unternehmen werden projektbezogen gewährt. Es gibt also nahezu keine institutionellen Zuschüsse, z. B. zur generellen Abfederung von Liquiditätsengpässen oder zum Aufbau eines neuen Forschungslabors.

Es gibt in Deutschland allerdings Hunderte verschiedener Förderprogramme für Innovationsprojekte, die für verschiedene Zielgruppen, Branchen und Innovationstiefen zur Verfügung stehen. Nicht nur hochkomplexe Forschungsvorhaben oder patentierte Erfindungen gelten als förderwürdig. Auch sehr praxisnahe Innovationen – etwa die Weiterentwicklung bestehender Produkte, neue digitale Anwendungen oder effizientere Prozesse – können mit Zuschüssen unterstützt werden. Entscheidend ist, dass die Vorhaben einen erkennbaren Neuheitsgrad und eine technische Herausforderung aufweisen und dass das Unternehmen dadurch einen technologischen oder strukturellen Fortschritt erzielt.

Förderfähig sind zum Beispiel:

  • die Entwicklung eines neuartigen Materials mit verbesserten Eigenschaften,
  • die Digitalisierung eines Produktionsprozesses durch KI-basierte Qualitätssicherung,
  • ressourcenschonende Verfahrensumstellungen in der energieintensiven Produktion,
  • die Einführung innovativer Geschäftsmodelle im Bereich Kreislaufwirtschaft oder
  • die Entwicklung eines Verfahrens zur Substitution kritischer oder umweltbelastender Rohstoffe.
Innovation im Unternehmen: Junge Forscherin schaut in ein Mikroskop

Innovationsbegriff in Förderprogrammen: Was gilt als förderfähig?

Förderfähige Innovationsbereiche

Auch wenn der Begriff „Innovation“ in Förderprogrammen fest definiert ist, gibt es große Spielräume bei der Auslegung. In vielen Fällen reicht es, wenn eine Lösung für den Wirtschaftszweig zu neuen Erkenntnissen führt – sie muss nicht global einzigartig sein. Häufige Kriterien für Förderfähigkeit sind:

  • Neuheit: Das Vorhaben bringt neue Erkenntnisse oder Anwendungen hervor.
  • Technisches Risiko: Der Entwicklungsprozess geht mit einer technischen Komplexität einher. Der Projekterfolg ist aufgrund dieser technischen Risiken nicht garantiert.
  • Wirtschaftliches Potenzial: Die Innovation trägt zur Wettbewerbsfähigkeit bei.
  • Systematik: Das Projekt wird zielgerichtet und strukturiert umgesetzt.

Die gute Nachricht: Fördermittelgeber sind innovationsoffen – auch Vorhaben mit mittlerem Innovationsgrad haben realistische Chancen auf Zuschüsse. Mit Hilfe einer professionellen Innovationsberatung können Unternehmen Ihr Förderpotenzial optimal ausschöpfen.

Innovationen sind so vielfältig wie die Unternehmen, die sie entwickeln. Entsprechend breit ist auch das Spektrum förderfähiger Themenbereiche. Wer Innovation im Unternehmen vorantreibt, kann in folgenden Feldern mit staatlicher Unterstützung rechnen:

Forschung und Entwicklung (FuE)

Kernbereich vieler Förderprogramme ist die betriebliche Forschung und Entwicklung. Gefördert werden z. B. die Konzeption neuer Produkte, Verfahren oder technischer Lösungen – von der Machbarkeitsstudie bis zum funktionstüchtigen Prototypen.

Digitalisierung von Prozessen und Produkten

Auch digitale Innovationen stehen im Fokus: etwa die Automatisierung von Abläufen, der Einsatz von künstlicher Intelligenz oder die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle. Auch Softwareentwicklungen können gefördert werden, wenn eine ausreichend technische Komplexität im Entwicklungsprozess darstellbar ist.

Umwelt- und Klimaschutztechnologien

Neue Technologien, die Energie einsparen, Emissionen senken oder Abfälle vermeiden, genießen besondere Priorität. Förderprogramme unterstützen gezielt Maßnahmen, die ökologische Verbesserungen mit wirtschaftlichem Nutzen verbinden.

Kooperationen mit Hochschulen oder Forschungseinrichtungen

Wer sich mit wissenschaftlichen Partnern zusammenschließt, steigert nicht nur seine Innovationskraft – sondern auch die Förderchancen.

Viele Programme honorieren FuE-Kooperationen durch höhere Zuschüsse oder vereinfachte Zugänge.

Innovation im Unternehmen: Kooperationen mit Hochschulen

Patente, Prototypen, Pilotanlagen

Auch konkrete Umsetzungsschritte wie der Bau von Pilotanlagen, die Erprobung von Prototypen oder die Sicherung geistiger Eigentumsrechte (z. B. Patente) können förderfähig sein – insbesondere, wenn sie zur Marktreife führen.

Welche Förderprogramme unterstützen Innovation im Unternehmen?

Die öffentliche Förderlandschaft in Deutschland und Europa bietet eine Vielzahl von Programmen, die Innovation im Unternehmen gezielt unterstützen – von steuerlichen Vorteilen bis zu direkten Zuschüssen. Wichtig ist es, das passende Instrument für das jeweilige Vorhaben zu finden. Dies ist nicht nur eine Frage der Erfolgschancen und der Förderhöhe. Wichtig sind auch Aspekte wie administrativer Aufwand, zeitlicher Ablauf und Fristen, fachliche Anforderung im Programm, der beabsichtigen Zielgruppe (z.B. Mittelstand oder Großunternehmen) und eventuelle Veröffentlichungspflichten – hier unterscheiden sich viele Programme in zentralen Bereichen. Daher sollte der beste Förderweg immer sorgfältig eruiert und mit den betrieblichen Prioritäten abgeglichen werden. Hier zur ersten Orientierung ein Überblick über einige zentrale Programme:

Forschungszulage (steuerliche Förderung)

Die Forschungszulage ist eine besonders flexible Fördermöglichkeit: Unternehmen erhalten bis zu 35 % ihrer FuE-Ausgaben als steuerliche Gutschrift – unabhängig von Branche, Unternehmensgröße oder der tatsächlichen Steuerlast. Auch rückwirkende Förderung ist möglich. Die Forschungszulage ist besonders bürokratiearm, allerdings steckt der Teufel wie so oft im Detail.

Innovation im Unternehmen: KMU-Team mit Boss schauen angestrengt aufs Laptop

ZIM – Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand

Das ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) ist eines der wichtigsten Förderprogramme für kleine und mittlere Unternehmen. Gefördert werden technologieoffene FuE-Projekte – auch in Kooperation mit Forschungseinrichtungen oder anderen Unternehmen. Neben FuE sind auch Durchführbarkeitsstudien, Innovationsnetzwerke und Leistungen zur Markteinführungen förderfähig. Das ZIM ist recht anwendungsorientiert – für forschungslastigere Projekte steht dem Mittelstand u. a. die BMBF-Initiative KMU-innovativ zur Verfügung.

EU-Programme wie Horizont Europa

Für international ausgerichtete Projekte mit hohem Innovationsgrad bietet das EU-Programm „Horizont Europa“ umfangreiche Unterstützung. Es richtet sich vor allem an forschungsintensive Unternehmen oder grenzüberschreitende Konsortien mit ausreichend langem Planungshorizont. Die Fördermittelbeantragung für Horizont Europa ist sehr aufwändig, dem Prozess steht allerdings auch eine sehr hohe Förderung gegenüber.

Landesprogramme (z. B. EFRE NRW, Innovationsförderung NRW)

Bundesländer bieten eigene Innovationsprogramme mit regionalem Fokus, die vielfach durch den EU-Fonds EFRE kofinanziert werden. Die Programme sind auf regionale Stärken und Cluster zugeschnitten und richten sich in den meisten Bundesländern tendenziell an den Mittelstand.

Innovation im Unternehmen: Flagge mit Bundesländer-Wappen

Spezielle Programme für bestimmte Branchen und Anwendungsfelder

Einige Programme adressieren gezielt bestimmte Branchen – etwa die Chemie-, Halbleiter- oder Automobilindustrie. Sie fördern branchenspezifische Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz oder Materialinnovation. Einige Beispiele sind das Energieforschungsprogramm für alle Themen rund um Energie- und Ressourceneffizienz, das Programm „DNS der zukünftigen Mobilität. Digital – Nachhaltig – Systemfähig“ zur Erhöhung der Resilienz für Fahrzeuge, Verkehr, Mobilität oder auch die „Bundesförderung Industrie und Klimaschutz“ – kurz BIK – zur Dekarbonisierung der Industrie sowie zur industriellen Speicherung und Nutzung von CO2.

Wie hoch sind die Fördermittel für innovative Projekte?

Grundsätzlich wird zwischen direkten Zuschüssen und steuerlicher Förderung unterschieden. Zuschüsse – wie im ZIM – werden als nicht rückzahlbare Geldleistung ausgezahlt. Sie reduzieren die Projektkosten unmittelbar. In den meisten Fällen erfolgt die Auszahlung schrittweise während der Projektdurchführung. Die steuerliche Förderung, also die Forschungszulage, wird hingegen mit der Körperschafts- oder Einkommenssteuer im Zuge der jährlichen steuerlichen Veranlagung verrechnet. Sie wird auch direkt ausgezahlt, wenn die Höhe der Forschungszulage die Steuerlast übersteigt.

Förderquoten und Höchstbeträge (nach Unternehmensgröße)

Die Höhe der Förderung hängt vom Programm, der Unternehmensgröße und der Art des Vorhabens ab. Kleine Unternehmen erhalten meist die höchsten Quoten – teilweise bis zu 80 % der förderfähigen Kosten. Die Zuschüsse für Großunternehmen liegen im Bereich 25–50 %. Gemeinnützige Einrichtungen, insbes. Forschungseinrichtungen, Hochschulen und öffentliche Einrichtungen können auch zu 100 % gefördert werden.

Der nicht geförderte Anteil muss stets über eigene Mittel finanziert und i. d. R. nachgewiesen werden, z. B. aus dem Cash-Flow oder über ein Bankdarlehen.

Gefördert werden meist Personalkosten, Fremdleistungen (Auftragsforschung), Materialkosten und Sachmittel, teilweise können auch Investitionen in Wirtschaftsgüter mitgefördert werden. In vielen Programmen gibt es Mindest- oder auch Maximalbeträge.

Rückwirkende Förderungen

Ein großer Vorteil der Forschungszulage ist die Möglichkeit der rückwirkenden Förderung. Als steuerliche Maßnahme gilt hier die steuerliche Verjährungsfrist von vier Jahren. Projekte, die bereits gestartet sind, können also mit der Forschungszulage noch nachträglich gefördert werden. Das verschafft Unternehmen wertvolle Flexibilität bei der Projektplanung. Die Zuschussförderung ist im Vergleich meist höher, erfordert aber stets eine frühzeitige Beantragung vor Projektstart.

Typische Fördervoraussetzungen

Damit Fördermittel beantragt und bewilligt werden können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Diese variieren je nach Programm, folgen aber meist ähnlichen Grundprinzipien:

Innovationshöhe, Anwendungsnähe, Umsetzbarkeit

Das Projekt muss einen erkennbaren Innovationscharakter aufweisen. Die Programme unterscheiden sich in dieser Hinsicht deutlich, aber in allen Fällen ist ein Neuheitsgrad im jeweiligen Anwendungsbereich zwingend erforderlich. Gleichzeitig muss das Projekt in einem realistischen Zeitraum zur Marktreife und kommerziellen Umsetzung geführt werden. Die zeitnahe wirtschaftliche Nutzung der Ergebnisse durch das Unternehmen ist ausdrücklich gewünscht. Förderstellen achten zudem auf eine strukturierte Planung mit klar definierten Zielen, Zeitrahmen und Arbeitspaketen.

Unternehmensgröße, Standort, Kooperationen

Viele Programme richten sich speziell an kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Ausschlaggebend ist die KMU-Definition der EU, viele Programme umfassen unter dem Begriff „sonstige Unternehmen“ allerdings auch etwas größere Mittelständler. In vielen Programmen werden gezielt Großunternehmen und Konzerne gefördert – bei internationalen Verflechtungen ist es wichtig, dass die Wertschöpfung in Deutschland oder Europa stattfindet.

Innovation im Unternehmen: Zwei Kolleginnen prüfen Unternehmenszahlen

Ebenso spielt der Unternehmensstandort eine Rolle: Einige Programme sind regional begrenzt oder fokussieren strukturschwache Gebiete. Besonders positiv bewertet werden auch Kooperationsprojekte, z. B. mit Hochschulen oder Forschungseinrichtungen.

Projektstart erst nach Antragstellung

Fördermittel in Form von Zuschüssen dürfen in der Regel nur dann gewährt werden, wenn das Projekt noch nicht begonnen wurde. In vielen Programmen ist ein Projektbeginn auch erst nach Bewilligung der Förderung möglich. Ausnahme hiervon ist die Forschungszulage als steuerliche Maßnahme. Die Auslegung des Begriffs „Projektbeginn“ ist eine Wissenschaft für sich, wird aber vielfach im Nachhinein gründlich geprüft und muss daher im betrieblichen Interesse sehr sorgfältig im Blick behalten werden. Eine frühzeitige Antragstellung und zeitliche Flexibilität ist insofern vielfach entscheidend für die Förderpotenziale.

Fazit: Innovation im Unternehmen gezielt voranbringen

Wer Innovation im Unternehmen systematisch angeht, kann nicht nur technologisch und wirtschaftlich profitieren – sondern auch auf finanzielle Unterstützung bauen. Fördermittel sind dabei mehr als nur ein finanzieller Bonus: Sie sind ein strategisches Werkzeug, um Projekte schneller, größer oder nachhaltiger umzusetzen und um in der Öffentlichkeit als technischer Pionier wahrgenommen zu werden.

Mit der richtigen Förderstrategie können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit gezielt ausbauen. Angesichts der hohen Intransparenz der deutschen und europäischen Förderlandschaft ist es allerdings entscheidend, Programme gezielt auszuwählen und formale Hürden souverän zu meistern.

GEWI begleitet Unternehmen seit über 40 Jahren auf diesem Weg – unabhängig, diskret und mit fundierter Projekterfahrung.

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